Kennt jemand die Stiftung Attl? Nein? Sie ist eine Einrichtung für Menschen mit (teilweise schwersten) Behinderungen, wo auch unser Sohn untergebracht ist und liegt in der Nähe von Wasserburg am Inn.
Attl ist wie ein kleines Dorf und ist wunderschön mit kleinen Gebäuden, Wegen und einer “Hauptstraße” unterteilt. Die Stiftung ging aus einem Benediktiner-Kloster 1873 hervor. Heute ist dies eine moderne Einrichtung, welche für Menschen mit Behinderung begleitende Dienstleistungen zur Verfügung stellt, unabhängig von Geschlecht, Alter und Schweregrad der Behinderung.
Der Ukraine-Krieg macht auch vor Behinderten nicht halt und so mussten 239 Menschen aus Kiew unter schweren Bedingungen in das Nachbarland Polen fliehen. Zwanzig Menschen konnten Mitarbeiter der Stiftung Attl nun am vergangenen Wochenende nach Deutschland bringen.
„Die Stiftung Attl ist Mitglied im CBP, dem Fachverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V.”, erklärt der Vorstand der Stiftung Attl, Franz Hartl, den Ursprung der Aktion. „Als Fachverband, aber auch als Institution in der Behindertenhilfe mussten wir diesen Menschen unbedingt helfen.“
Stiftung Attl
Franz Hartl organisierte kurzfristig eine Spendenaktion für Hilfsgüter, Pflegeartikel, medizinische Produkte, Bettwäsche und schlussendlich einen Reisebus. Mit drei seiner Mitarbeiter machte er sich auf den Weg nach Neisse in Polen – 700 km entfernt. Er konnte am Samstag dann zwei Gruppen mit insgesamt 20 jungen Männern mit Assistenzbedarf im Alter zwischen 16 und 35 Jahren in Empfang nehmen.
Elf junge Männer werden mit ihrem Betreuer direkt in der Stiftung Attl untergebracht und finden dort nun ein Zuhause. Die weiteren neun, mit ihren Begleiterinnen Schwestern Maria und Larissa, hat Franz Hartl an eine Einrichtung in Ravensburg vermittelt, sodass auch diese dort eine Heimat finden konnten.
„Ich bin froh, dass alles so reibungslos geklappt hat.“ Stiftungsvorstand Hartl ist erleichtert. „Leider können wir im Moment nur dieser einen Gruppe helfen. Aber ich hoffe, dass noch weitere Institutionen Möglichkeiten für eine schnelle und unbürokratische Unterstützung schaffen können.“
Stiftung Attl
Kleine Lichtblicke und Menschen, die nicht lange überlegen, sondern handeln, ermöglichen diesen Behinderten trotz der schlimmen Erlebnisse eine bessere Zukunft. Den vollständigen Artikel findet Ihr auf der Homepage der Stiftung Attl.
Quelle und Bildquelle: Stiftung Attl